Patek Philippe Grandmaster Chime Ref. 5175R
Patek Philippe, bekannt für Uhren höchster Güte, präsentierte zu seinem 175. Jubiläume neben einigen anderen außergewöhnlichen Zeitmessern ein Modell, welches absolut hervorsticht.
Die Uhr erhielt den Namen „Grandmaster Chime“ und die Referenznummer 5175R. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich wieder einmal ein technischer und optischer Leckerbissen. Ein tolles Geschenk also, welches sich Patek Philippe und uns Uhrenliebhabern zum 175. Jubiläum der Marke da gemacht hat!
Doch was hebt diesen Zeitmesser nun von den anderen grandiosen Patek Philippe Zeitmessern ab? Was konnte Patek nach der Taschenuhr Kaliber 89 zum 150. Jubiläum und nach der Taschenuhr Star Caliber 2000 zum Jahrtausendwechsel nun anläßlich des 175. Firmenjubiläums bringen? Und Patek hat uns wirklich nicht enttäuscht.
Die erste Abbildung zeigt noch einen Protoypen ohne Gravur, der bei der ersten Präsentation der Grandmaster Chime gezeigt worden ist
Auf dem folgenden Bild nun die endgültige, wunderschön gravierte Version der Uhr
Klar war, dass Patek wieder etwas ganz Besonderes präsentieren wird. Und da die Marke für das Austesten und auch für das verschieben der eigenen Grenzen bekannt ist weist auch die Grandmaster Chime Ref. 5175R einige technische Besonderheiten auf, die es so noch nicht gab.
Fangen wir aussen an. Gehäuse und Bandanstöße sind reichhaltig von Hand per Gravur verziert. Ein echter Augenschmaus, den die etwas über 47 mm im Durchmesser große Uhr bietet. Der Clou ist, dass man das Gehäuse dieser Uhr, die über zwei Zifferblätter verfügt, in den Bandanstössen drehen kann und man so wahlweise das eine oder das andere Blatt nach aussen sichtbar tragen kann. Alleine das Gehäuse der außergewöhnlichen Uhr besteht aus 214 Einzelteilen. Die Entwicklung dauerte mehrere Jahre.
Und so funktioniert dieser Mechanismus
Das folgende Bild zeigt die beiden Zifferblätter nebeneinander
Auf dem Blatt oben mittig sind die Uhrzeit, die Mondphase, das Datum, die Gangreserveanzeigen für das Uhrwerk und für das Schlagwerk wie auch, oben bei 12 Uhr, ein Hilfszifferblatt für den Terminkalender. Und hier fangen die Besonderheiten an: Das Schlagwerk, welches über drei Tonfedern verfügt, besitzt ein eigenes Federhaus. Somit entfällt auch der für normale Repetitionen obligate Schieber an der Gehäuseflanke. Die Grandmaster Chime verfügt lediglich über die verschiedene Drücker, welche die Schlagwerkfunktionen auslösen. Die erste Weltneuheit ist der Terminkalender, den man über das Hilfszifferblatt bei zwölf Uhr, sichtbar oben auf dem linkenZifferblatt, in Viertelstundenschritten einstellen kann und der dem Träger der Uhr den Termin dann in exakt der gleichen Tonfolge zu Gehör bringt wie dies über die Grande Sonnerie geschieht. Das nennt man auch „den vollen Schlag“.
Das zweite Blatt zeigt die weiteren Funktionen des ewigen Kalenders wie z.B. das Jahr in vierstelliger Anzeige und, oben im Blatt, die Anzeige einer zweiten Zeitzone wie auch die Tag / Nacht-Anzeige.
Insgesamt verfügt dieses Meiststück über fünf akustische Zeitanzeigen. Neben dem Terminkalender mit vollem Schlag haben die Konstrukteure und Uhrmacher von Patek Philippe diesem Modell auch eine Grande Sonnerie spendiert die, wenn sie eingeschaltet ist, automatisch zu jeder vollen Stunde und zu jeder vergangenen Viertelstunde die Stunden über einen tiefen Schlag, die Viertelstunden über eine Sequenz dreier Töne (die Viertel-, Halbe- und Dreiviertelstunde haben jeweils eine unterschiedliche Tonsequenz) akustisch anzeigt. Die Petite Sonnerie der Grandmaster Chime schlägt im Gegensatz dazu zur vollen Stunde die Stunden, zu den Viertelstunden jedoch nur diese, ohne die Stunden mit zu schlagen. Die vierte akustische Anzeige ist die Minutenrepetition, die auf Abruf per Druck auf einen der Drücker die Zeit in Stunden, Viertelstunden und seit der letzten Viertelstunde verstrichenen Minuten akustisch wiedergibt. Die fünfte akustische Anzeige ist die des Datums. Auch das Datum kann man sich über die drei Tonfedern wiedergeben lassen. Hierbei werden die erst die Zehnerschritte geschlagen und dann die darüber hinaus gehenden einzelnen Tage. Der 25. eine Monats wird also durch zwei tiefe Schläge gefolgt von fünf hohen Schlägen angezeigt. Damit sind es wirklich fünf akustische Zeitanzeigen in einer Uhr. Und diese werden, wie bereits beschrieben, über ein eigenes Federhaus mit 30 Stunden Gangreserve mit Kraft versorgt.
Diese komplexen Funktionen der Grandmaster Chime Ref. 5175R werden vom Kaliber 300 GS AL 36-750 QIS FUS IRM verwirklicht.
Das Werk besteht aus nicht weniger als 1366 Einzelteilen. Ein kleiner mechanischer Mikrokosmos. Hier noch einige Ansichten der verschiedenen Ebenen des Uhrwerkes
Die Seitenansicht zeigt die beeindruckende Höhe des Uhrwerks
Aber auch die äussere Optik der Uhr kann sich sehen lassen. Folgend die Details der Gravuren, die während vieler hundert Stunden entstanden sind
Die nun folgende Abbildung zeigt alle zwanzig Komplikationen der Grandmaster Chime im Überblick
Sieben Exemplare wird es von der Grandmaster Chime insgesamt nur geben. Wer sich den Klang des Schlagwerks der Grandmaster Chime anhören möchte, dem sei die Patek Philippe Homepage empfohlen
http://www.patek.com/contents/default/de/175th_thegrandmasterchime.html
Und die glücklichen Besitzer, persönlich von Philippe und Thierry Stern ausgewählt, können sich dann auch über diese beeindruckende Schatztruhe aus Edelholz freuen
Mit dieser Uhr hat sich Patek Philippe wieder einmal selbst übertroffen und die Erwartungen der Uhrenwelt vollauf erfüllt. Und man hat die eigenen Grenzen noch einmal verschoben.
Very well done Patek Philippe! Mir bleibt nur ein Wunsch: diese Uhr einmal in den eigenen Händen halten. Nur einmal und dabei die akustischen Zeitanzeigen geniessen.
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